Vegetarismus

Kann Vegetarismus unseren Planeten retten?

Kann Vegetarismus unseren Planeten retten?

Angesichts der rasch steigenden Zahl der Bewohner unserer Erde, müssen wir uns damit auseinander setzen, dass bestimmte Ressourcen bald erschöpft sein werden. Für uns Menschen in Westeuropa ist dieses akute Problem nicht greifbar. Wasser kommt einfach aus der Leitung, Benzin aus der Zapfsäule und Sonntags zu merken, dass die Lebensmittelgeschäfte geschlossen haben, ist unsere größte Entbehrung. Allzu leicht ist es die durch Fleischkonsum hervorgerufenen Probleme zu vergessen. Doch Vegetarismus hat das Potenzial, einige Probleme auf dieser Erde lösen. 


Vegetarismus- Unser Genuss ist deren Tod

Fleisch zu essen, bedeutet andere ihres Essens zu berauben. Jede Kalorie, die aus Fleisch zur Verfügung steht, kostet ca. 10 pflanzliche Kalorien. Ein Energieverlust von 10:1 ist für uns in Deutschland erträglich, ein Bauer in Südamerika verliert deswegen vielleicht seine Existenzgrundlage. Sein Land wird ihm weggenommen und die Ackerfläche mit Soja bepflanzt, um als Viehfutter genutzt werden zu können. Mehr als 70% unserer globalen Agrarfläche wird heute zum Anbau von Tierfutter genutzt. Neben diesem Verbrauch von Anbaufläche, welche sonst für Humanernährung genutzt werden könnte, führt die hohe Nachfrage nach Fleisch zu Wasserknappheit, begünstigt den Klimawandel und reduziert die biologische Vielfalt der Flora und Fauna unseres Planeten.

Kein Grund zum Trübsal blasen

Auch wenn ich auf diese prekären Verhältnisse aufmerksam machen möchte, verweigere ich mich zu klagen. Ich werde nicht zum Moralapostel avancieren, glaube allerdings fest an den Wahrheitsgehalt des bekannten Zitats Mahatma Gandhis, der sagte:

“Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt.“

Diese Verantwortung beginnt im Kleinen. Sie betrifft jede*n Einzelne*n von uns und nur durch viele kleine Veränderungen lässt sich große Veränderungen bewirken.

Vegetarismus- Komplett auf Fleisch verzichten?

Ist eine komplett vegetarische Ernährung ein Meilenstein, den jeder Mensch zu erreichen hat? Mir ist zwar bewusst, dass Vegetarier meistens gesünder leben als Fleischesser. Bzw., dass eine Reduktion des Fleischverzehrs sich positiv auf die eigene Gesundheit auswirken kann. Allerdings gehört zum Genuss auch die Unvernunft dazu. Ganz auf Fleisch verzichten ist weder notwendig, noch sollte sie zur normativen Forderung für alle werden. Zur menschlichen Freiheit, die wir in Europa hochhalten, gehört es auch ungesunde und unvernünftige Entscheidungen treffen zu dürfen.

Vegetarismus- Bewusst konsumieren

Wir sollten uns nicht verteufeln, weil wir gerne Fleisch essen. Die Vorliebe für Fleisch und Wurst ist kulturell sowie gesellschaftlich tief verankert. Allerdings schwingt mit der daraus resultierenden Nachfrage auch die Frage mit, wie das Angebot dieser Nachfrage gerecht werden kann. Um diese zu befriedigen, werden starke Qualitätsverluste in Kauf genommen. Wer für 2,49 € im Discounter 500 g Fleisch kauft, braucht nicht mit guter Qualität zu rechnen. Wer sich die Frage stellt, wie in 2,49 € Aufzuchts-, Futter-, Wasser-, Schlachtungs-, Verarbeitungs-, Verpackungs- und Transportkosten abgedeckt sein können, muss zu einem erschreckenden Ergebnis kommen.

Vegetarismus- Fazit

Von jetzt auf gleich seinen Speiseplan vollständig von Fleisch zu befreien oder sogar vegan zu leben ist ein hoch gestecktes Ziel. Ohne Nachdenken zu konsumieren ist dagegen verantwortungslos. Es gibt allerdings auch Zukunftshoffnungen für überzeugte Fleischesser, wie z.B. In-Vitro-Fleisch.
Ich wage den Vorschlag eines ausbalancierten Mittelweges. Das heißt für mich, bewusst zu entscheiden, wie viel Fleischgenuss mein Leben bereichert. Schon kleine Veränderungen können in der Masse große Unterschiede ausmachen. Wir sollten uns daher regelmäßig vor Augen halten, dass ein größerer Anteil an pflanzlichen Nahrungsmitteln sowohl unsere eigene, als auch die Gesundheit unseres Planeten Erde schützt und verbessert.