Food Innovation Camp 2019

Food Innovation Camp 2019

Food Innovation Camp 2019

Am 20.05.2019 fand das Food Innovation Camp 2019 in der Handelskammer Hamburg statt. VerumVita® war dabei um einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen in der Food-Start-Up-Szene zu gewinnen. Die Veranstaltung war in drei Bereiche aufgeteilt. Die erste Halle, die man betrat, war mit Ausstellern besetzt, die den Besucher*innen ihre mehr oder weniger innovativen, essbaren Produkte präsentierten. In Halle zwei waren Aussteller aus der Kosmetik. Dieser Bereich war nicht sonderlich interessant für mich. Im Obergeschoss wurden den Tag über verschiedene Ernährungsthemen diskutiert, die von der Stadt der Zukunft, über Nachhaltigkeit bis hin zur weltweiten Ernährungssicherung bis 2050 reichten. Mehr Infos gibt’s im heutigen Blogbeitrag.

Food Innovation Camp 2019 – Produkte

Die erste Halle nach dem Eingangsbereich war voll mit Probier- und Informationsständen, die neuartige Getränke und Speisen vorstellten. Dabei war zu erkennen, dass Algen aktuell sehr im Trend liegen. Mehrere Hersteller stellten Produkte, wie Aufstriche aus Algen, vor, die in erster Linie zur Versorgung mit Jod beitragen sollen. Die haben gar nicht mal schlecht geschmeckt. Interessant war für mich, dass die Idee, die immer wieder in der Veganismus-Debatte auftaucht, dass Algen potenziell zur Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren beitragen könnten, keine Rolle spielte. Da braucht es wohl noch etwas Forschung, bis die Ernährungsszene soweit ist. 

Wirklich innovativ?

Ehrlich gesagt, haben die Lebensmittel, die auf der Messe präsentiert wurden, keinen besonders positiven Eindruck bei mir hinterlassen. Es gab zwar interessante Ideen, allerdings drängte sich mir der Eindruck auf, dass die wirklich wichtigen Themen für die Ernährung, nicht an den Food-Ständen zu finden waren, sondern in den Diskussionsbeiträgen. Meiner Meinung nach sind neue Drinks auf Basilikum-Basis, zuckerreduzierte Eistees oder neue Frozen-Joghurt Sorten zwar nette Gimmicks. Die echten Herausforderungen der Ernährung wurden hier allerdings nicht behandelt.

Food Innovation Camp 2019 – Chi Chi und Prominenz

Der erste Panel auf der Bühne war mit einem Stargast besetzt. Wladimir Klitschko stellte wortreich seinen neuen Tee vor und die Besucher*innen waren begeistert. Die Frage, die sich mir stellte, war, ob sie wirklich von dem Tee oder der Gelegenheit mit Klitschko ein Selfie zu schießen, so angetan waren. Naja, Prominente und Selbstbeweihräucherung gehören zu so einer Veranstaltung wohl oder übel dazu.

Personalisierte Ernährung

Der eigentliche Grund meines Besuches begann um 16:30 Uhr. Hier wurde, moderiert u.a. von Dr. Simone Frey von Nutrition Hub (siehe Foto), in einem Panel darüber diskutiert, welche Veränderungen und Trends in den nächsten Jahrzehnten für die Welternährung wichtig sind. Von der personalisierten Ernährung, die sich mit der Analyse von individuellen Blutwerten sowie unserem Mikrobiom auseinandersetzt, ist in den nächsten Jahren, wenn die Forschung durch Investoren vorangetrieben wird, noch einiges zu erwarten. Am interessantesten war für mich allerdings die Diskussion über die zukünftige, weltweite Proteinversorgung.

Nachhaltigkeit

Nun möchte ich zu zwei Themen des Tages kommen, für die sich mein Besuch in Hamburg definitiv gelohnt hat. Um 14:00 Uhr kam Joko Weykopf von Polycore auf die Bühne und erzählte in angenehmen Plauderton über eine Studie, die er und sein Team in den letzten Monaten durchgeführt hatten. Dabei ging es um das Thema Nachhaltigkeit. Sie hatten untersucht, wie die deutsche Bevölkerung dazu steht, wie sehr sie ihren eigenen Lebensstil hinterfragen und welche Anforderungen die Kund*innen an Unternehmen, in Sachen Nachhaltigkeit, stellen. Der Vortrag war nicht nur großartig vorbereitet, nein Joko wirkte außerdem super authentisch, inspirierend und optimistisch, was nachhaltige Entwicklungen betrifft.

Food Innovation Camp 2019- In-Vitro-Fleisch

Proteine aus tierischen Produkten sind für den menschlichen Körper wichtig und besitzen eine höhere biologische Wertigkeit als pflanzliche Eiweiße. Die weltweite Viehwirtschaft ist allerdings bereits heute eines der größten Probleme unserer Erde. Es kostet enorm viel Wasser, Land und Energie, Tiere zu züchten. Nicht zu vergessen sind auch die ethischen Implikationen, die mit Massentierhaltung einhergehen. Wie löst die Lebensmittelwirtschaft dieses Problem? 

Proteine der Zukunft

Woher kommen die Proteine in der Zukunft? Eine Idee ist, Eiweiße aus Insekten zu beziehen. Eine andere, noch vielversprechendere, futuristisch anmutende Innovation ist In-Vitro-Fleisch. Also Fleisch, welches aus Stammzellen im Labor gezüchtet wird. Diese Idee ist besonders spannend, weil dieses Verfahren weder Leid erzeugt, noch diese riesigen Mengen Energie, Land und Wasser beanspruchen würde. Außerdem könnte In-Vitro-Fleisch durch Anreicherung mit Omega-3-Fettsäuren u.a. Modifikationen sogar zu einem gesunden Genuss werden.

Fleischesser können aufatmen, eine Vegetarisierung des Abendlandes könnte mit In-Vitro-Fleisch umgangen werden.